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Demenzerkrankung - Umgang mit uns Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern

Ein Thema, das mich in den letzten Tagen wieder sehr bewegt ist die Demenzerkrankung. Es ist vor allem der Umgang mit uns Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern, den ich immer mehr unerträglich finde. FÄ haben die ausschließliche Kompetenz der Diagnostik und der Therapieempfehlung und der Therapieevaluierung vom Hauptverband und von den Kassen zugewiesen bekommen. Von uns Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern wird erwartet, dass wir widerspruchslos und willfährig die Rezepte für die laufende Therapie ausstellen und uns auch noch darum kümmern, dass die Evaluationsuntersuchung (MMSE !) zeitgerecht erfolgt und ein schriftlicher Befund vorliegt - den wir bei Kontrollen vorweisen müssen !
Im extramuralen Bereich haben wir Mitleid mit den Patientinnen und Patienten und mit deren Betreuenden, also nehmen wir diese tariffreie Verwaltungsarbeit auf uns.
Es ist aber nicht einzusehen, dass bei institutioneller Betreuung, bei der FÄ für Psychiatrie und Neurologie regelmäßig zur Visite und Evaluierung kommen müssen, die laufende Rezeptverordnung nicht selbst machen.
Wir sind nicht die Schreibkräfte der Fachkolleginnen und Fachkollegen und es hat auch kein Fachkollege oder Fachkollegin das Pouvoir uns Arbeit delegieren zu können.
Ich bin nicht bereit Verantwortung für etwas zu übernehmen, bei dem ich keine Kompetenz zugesprochen bekomme.
Ebenso verhält es sich bei der leitliniengerechten Diagnostik der Demenzerkrankung - auch die Organisation dieser Diagnostik sollten die Fachkolleginnen und die Fachkollegen selbst übernehmen (Labor,EKG,MRT oder CT und alle dazu erforderlichen Transporte !) - wir sollten wirklich überlegen, ob wir weiterhin "Befehlsempfänger" sein wollen .
Letztendlich laufen alle diagnostischen und therapeutischen Fäden wieder bei uns Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern zusammen. Und da übernehmen wir sehr wohl große Verantwortung, wenn wir genau studieren, welche Therapien für die Patientinnen und Patienten kompatibel sind und welche nicht. Das ist ein riesiges Arbeitsgebiet bei dem wir sehr genau arbeiten müssen und immer wieder abwägen - welche Schritte in Diagnostik und Therapie bringen einen Benefit für die Patientinnen und Patienten und welche werden nur gemacht um leitliniengerecht zu agieren.
Es gibt aber kein anderes häufiges Krankheitsbild wie die Demenz, bei dem wir überhaupt keine Kompetenz zugeschrieben erhalten, daher sollen diejenigen, denen diese Kompetenz zugeschrieben wurde, die medizinischen und bürokratischen Aufgaben zur Gänze selbst machen.


Frau Dr. Andree Wilhelm-Mitteräcker

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